Aktuelles zur Netzkapazität

Hall AG investiert kräftig in die Energiewende

Das Umspannwerk Halltal wird wegen des Photovoltaik-Booms ausgebaut

Durch den massiven Ausbau von Photovoltaik-Anlagen ist die Netzinfrastruktur auch im Netzgebiet der HALLAG derzeit stark gefordert. Erste Einschränkungen für den Netzzugang konnten da und dort bereits nicht mehr vermieden werden.

Als vor vielen Jahrzehnten mit dem Aufbau des Stromnetzes begonnen wurde, dachten noch die wenigsten an die Nutzung einer Photovoltaik-Anlage, einer Wärmepumpe oder einer Ladestation für das E-Auto.
In den letzten Jahren hat die Anzahl der installierten Photovoltaik-Anlagen jedoch derartig stark zugenommen, gegenüber dem Jahr 2022 gleich um das 4,5-fache, dass mittlerweile nicht nur die bestehenden Leitungen glühen, sondern auch die vorgelagerte Infrastruktur. Im Fall der Hall AG sind dies mehr als 150 Ortsnetzstationen und 7 Umspannwerke, die beim Rücktransports der erzeugten Sonnenenergie an ihre Grenzen kommen. Die ausgeschöpften Kapazitäten der bestehenden Netzinfrastruktur lassen die Energiewende mit dem Ausbau von erneuerbaren Energiequellen zunehmend ins Stocken geraten. Diese Situation besteht nicht nur lokal in der Region Hall, sondern stellt alle Netzbetreiber weltweit vor ähnliche Herausforderungen und die Notwendigkeit, die Netzkapazitäten massiv auszubauen.

Die Hall AG arbeitet bereits seit einigen Jahren mit Hochdruck an der Errichtung weiterer Trafostationen sowie am Ausbau der bestehenden Nieder- und Mittelspannungsleitungen. Die Voraussetzungen für den raschen Ausbau des Stromnetzes sind dabei alles andere als ideal. Nachdem die meisten Netzbetreiber ähnlich betroffen sind, treten starke Liefereinschränkungen bei elektrischen Komponenten auf, begleitet von massiven Preissteigerungen und erheblich längeren Lieferzeiten von bis zu zwei Jahren. Darüber hinaus herrscht ein Facharbeitermangel, der die Umsetzung von Ausbau- und Instandhaltungsmaßnahmen zusätzlich erschwert.

Der Ausbau der Netzinfrastruktur muss flächendeckend und sollte aufgrund der starken Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen am besten überall, gleichzeitig und sofort erfolgen. Mit den bestehenden Engpässen und begrenzten Ressourcen bei Material, Personal und finanziellen Mitteln lässt sich dies jedoch nicht auf Knopfdruck realisieren.

„Letzten Endes reicht es nicht, nur die zur Verfügung stehenden Flächen mit Photovoltaikpaneelen zu bestücken. Auch die entsprechende Netzinfrastruktur muss flächendeckend massiv ausgebaut werden. Dies ist jedoch weder auf Knopfdruck, noch überall oder gleichzeitig in dem Maße möglich, wie das derzeit benötigt wird.

Die gegenwärtige Entwicklung zeigt auch, dass es immer häufiger zu Abregelungen von Kraftwerken kommt, da etwa an heißen Sommertagen zu viel Strom erzeugt wird, für dessen Abnahme und Transport entsprechende Leitungen, Trafostationen und Umspannwerke schlichtweg fehlen.

Die erzeugte Leistung jeder Photovoltaik-Anlage wird über das Leitungsnetz der Hall AG zu den einzelnen Trafostationen transportiert, von dort wiederum in den Umspannwerken zusammengeführt und gebündelt.

Im Umspannwerk Halltal hat die anfallende Photovoltaik-Leistung nun eine derart große Dimension angenommen, dass es ohne Ausbau und Erneuerung des UW Halltals nicht mehr möglich ist, die produzierte Sonnenenergie abzutransportieren.

Um weiterhin eine sichere und stabile Versorgung unserer Kunden mit Strom im Versorgungsgebiet des UW Halltals gewährleisten zu können, müssen wir eine Überlastung und Abschaltung des Stromnetzes unbedingt verhindern. Zu diesem Zweck ist es unerlässlich, dass wir die Einspeisung neuer, weiterer Photovoltaik-Anlagen temporär bis zum abgeschlossenen Ausbau des UW Halltal nicht mehr ermöglichen können. Neue PV-Netzzutrittsanafragen müssen wir aus Sicherheitsgründen dahingehend beschränken, dass die PV-Anlage zwar an unser Netz anschließen und zur Eigennutzung betrieben werden, jedoch keine Überschussleistung mehr in das Netz eingespeist werden kann.

Jetzt wo sich die Energiepreise wieder etwas entspannt haben ist ein guter Zeitpunkt um sehr viel Geld in die Hand zu nehmen und das UW Halltal fit für die Energiewende zu machen. Die HALLAG bittet daher all jene Kunden, die jetzt eine PV-Anlage errichten wollen, um etwas Geduld. Wir unternehmen derzeit alles, um das UW Halltal fit für die Zukunft zu machen.